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Im Sommer 1890 nahm Ida Altmann ihren Wohnsitz in Berlin. Erste Aktivitäten innerhalb der Berliner Freireligiösen lassen sich auf das Jahr 1892 datieren. Sie engagierte sich vor allem in der freireligiösen Bildungsarbeit, insbesondere im Jugendunterricht. Dort gehörte sie neben Bruno Wille und Waldeck Manasse (1864–1923) zu den aktivsten Referenten im Rahmen der sonntäglichen Vortrage der Gemeinde. Der damalige liberale preußische Kultusministers Moritz August von Bethmann-Hollweg (1795–1877) berichtet am 28. Februar 1859 vor dem Abgeordnetenhaus in Berlin: „Zwei Rechte nehmen die Dissidentengemeinden in Anspruch, erstens den religiösen Unterricht durch ihre Vorsteher, Redner etc. zu erteilen, und zweitens ihre Kinder fernhalten zu dürfen von dem religiösen Unterricht in den öffentlichen Schulen. ...“ Im Winterhalbjahr 1892/93 begannen die ersten staatlichen Maßnahmen gegen den Unterricht der Gemeinden. Bald darauf war auch Ida Altmann-Bronn, obwohl sie eine staatliche Anerkennung als Lehrerin mit Lehrbefugnis besaß, davon betroffen. Im Dezember 1895 verbüßte sie eine zehntägige Haftstrafe im Berliner Polizeigefängnis.