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Als sich 1845 die deutsch-katholische Gemeinde Berlin unter der Führung Robert Brauners (1816-1854) gründete, stellte sich Urban auf die Seite der protestantischen Lichtfreunde, die ebenfalls für Gewissensfreiheit und Lehrfreiheit eintraten. Weil sein Verein zum wiederholten Male abgelehnt wurde, fasste er sein bisheriges Schriftgut in zwei Heftchen, „Das Wort oder Christus im Menschen“ und „Welt und Geist oder die Beziehung des äußeren zum inneren Menschen“ zusammen. Schon damals kamen ihm die Gedanken an die Gründung einer Urchristen-Gemeinde.
Am 18. März 1848 wurde Urban gegen 15.00 Uhr an der Ecke Königstraße/Burgstraße zufällig Zeuge der Vertreibung von 8.000 auf dem Schlossplatz versammelten Menschen durch das preußische Militär. Schüsse waren zu hören. Tausende drängten ihm über die Brücke entgegen und schrien: „Verrat, man schießt auf uns“. Im darauf folgenden Barrikadenkampf führte Urban das Kommando unter den Zivilkämpfern. Der Tierarzt Urban war nun stadtbekannt. Friedrich Ludwig Urban setzt seine ganze Kraft daran, die Früchte der Revolution zu sichern. Er hatte sogar eine Audienz beim König. Bald beschäftigten ihn jedoch wieder religiöse Inhalte. Sie boten ihm das ethische Gerüst für seinen demokratischen Geist. So gelangte er zum Urchristentum. Nach der offiziellen Genehmigung fand im November 1849 die Gründungsversammlung der Freien Berliner Gemeinde des Urchristen-Bundes statt. Urban wurde in den Vorstand gewählt und wurde zum Patriarchen und Laienprediger.